Agiles Projektmanagement: Kanban oder Scrum? Teil 1

Veröffentlicht am 11.09.2018

Das Thema Agilität ist keineswegs neu: Seit den 1950er Jahren kennt man den Begriff. Doch gerade im Zuge der Digitalisierung wird agiles Projektmanagement immer wichtiger. In größeren und kleineren Projekten werden heute Kenntnisse der agilen Methoden vorausgesetzt. Was es dazu zu wissen gibt, erfahren Sie hier.

Agilität: Herkunft des Begriffs und Verwendung

Das Konzept der Agilität stammt aus der Systemtheorie Mitte des letzten Jahrhunderts. Der Soziologe Talcott Parsons definierte damals vier Funktionen, die jedes System erfüllen muss, um sich an die Umwelt anpassen zu können und so weiter zu existieren:

Adaption: Die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen
Goal Attainment: Die Fähigkeit, Ziele definieren zu können
Inclusion: Die Fähigkeit, neue Gegebenheiten einzugliedern
Latency: Die Fähigkeit, grundlegende Strukturen und Werte beizubehalten

Als Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben entstand der Begriff „AGIL“, der in den folgenden Jahren weiterentwickelt wurde, so dass es heute mehrere Einsatzgebiete gibt – unter anderem die agile Projektentwicklung. Wie wichtig diese ist, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2017.

Status Quo Agile: So wichtig sind agile Methoden

Im Jahr 2017 präsentierte die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. in Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz die dritte Studie zur Verbreitung agiler Methoden. Das Ergebnis: Die deutliche Mehrzahl der befragten Unternehmen, 1000 Teilnehmer aus 30 verschiedenen Ländern, gaben an, dass sie in irgendeiner Form agile Methoden nutzen. Das ist ein Anstieg im Vergleich zur Studie aus dem Jahr 2015.
Scrum ist mit 85 Prozent die beliebteste Methode, gefolgt von Kanban, Lean und Design Thinking. Das deckt sich mit unseren aktuell verfügbaren Stellenangeboten, denn auch hier liegt Scrum deutlich vor Kanban.
Grund genug, sich die beiden agilen Methoden etwas genauer anzuschauen.

Agile Softwareentwicklung und Agilität im Projektmanagement

Agilität im Bereich der Softwareentwicklung hat zum Anfang des 21. Jahrhunderts richtig an Fahrt aufgenommen. Nicht zuletzt auch durch das „Manifest für Agile Softwareentwicklung“ und agile Methoden wie Scrum und Kanban. Das Manifest kann als eine Art Leitfaden gesehen werden, wie Softwareentwicklung gestaltet sein soll. Darin enthalten sind vier Hauptthesen:

1. Im Mittelpunkt stehen nicht die Prozesse und Tools, sondern die Individuen und Interaktionen.
2. Ein funktionsfähiges Produkt hat Vorrang vor einer umfassenden Dokumentation.
3. Eine gute Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als die Vertragsverhandlungen.
4. Das starre Verfolgen eines Plans wird ersetzt durch das flexible Reagieren auf neue Anforderungen.

Kurzum, der Fokus richtet sich auf den echten Mehrwert aller Beteiligten. Sture Prozesse werden als nicht zielführend betrachtet und daher abgelehnt. Im agilen Projektmanagement werden Änderungen in den Prozess eingeplant und sind sogar erwünscht.

Im zweiten Beitrag zum Thema Agilität erklären wir Ihnen dann den Unterschied zwischen den beiden Methoden Scrum und Kanban.

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