Agiles Projektmanagement: Kanban oder Scrum? Teil 2

Veröffentlicht am 18.09.2018

Wenn beim Scrum Stories im Sprint erledigt werden

Scrum ist die am häufigsten benutzte Methode, wenn es um agiles Projektmanagement geht. Aus der im letzten Artikel zitierten Studie geht hervor, dass 40 Prozent der Unternehmen für IT- und IT-nahe Projekte eine agile Methode einsetzen, die Mehrzahl von ihnen Scrum.

Im Scrum-Projektmanagement wird die Aufgabe in kleine Einheiten (Stories) aufgeteilt, die das Team in einer festgelegten Zeitspanne (Sprint) erledigen soll. Dazu wird die Aufgabe an einem Scrum Board visualisiert. Aufgaben, die noch erledigt werden sollen, sind im Backlog, sozusagen einer to-do-Liste verzeichnet. Sobald sie bearbeitet werden, wandern sie aus dem Backlog in den work-in-progress (WIP). In der Regel gibt es in jedem Prozess drei Rollen, die ausgefüllt werden müssen:

  • Product Owner: Der Product Owner (PO) ist für die Wertmaximierung und die Optimierung der Arbeit des gesamten Teams verantwortlich. Er fertigt das Product Backlog an, in dem die Aufgaben (Sprints) für das Team festgehalten werden. Er überwacht, inwieweit das Sprintziel erreicht ist und kann auch vorzeitig einen Sprint beenden. In der Regel dauert dieser zwei bis vier Wochen.
  • Scrum Master: Der Scrum Master hilft dem Team dabei, die Aufgaben bestmöglich erledigen zu können. Er stellt sicher, dass alle verstanden haben, was sie machen sollen. Zudem vermittelt er auch bei Problemen und trägt so ebenfalls dazu bei, dass sich alle Teammitglieder auf ihre eigentlichen Tasks konzentrieren können und das Team ungestört arbeiten kann. Er kümmert sich um die ständige Optimierung und überwacht die Einhaltung der Regeln, die vorab definiert worden sind. Ein Scrum Master sollte aber nicht mit einem Projektleiter verwechselt werden, denn das Team organisiert sich eigenständig.
  • Team: Das Team besteht in der Regel aus zwei bis neun Mitgliedern und kümmert sich selbst um die interne Organisation. Im Team können Mitarbeiter mit den verschiedensten Backgrounds vertreten sein und gemeinsam die Aufgabe lösen.

Kanban: Der Unterschied zu Scrum

Bei Kanban steht der kontinuierliche Workflow im Mittelpunkt – stop starting, start finishing lautet daher auch einer der Slogans. Die einzelnen Aufgaben (Tickets) werden dazu visualisiert und an ein Board geheftet. Dazu nutzt man an dem Board sowohl Zeilen als auch Spalten, wobei jede Spalte genau einen Arbeitsschritt abbildet. Jede Spalte ist auf eine bestimmte Anzahl von Tickets begrenzt. So soll sichergestellt werden, dass die Aufgaben möglichst gleichmäßig und zügig abgearbeitet werden, denn im Mittelpunk dieser Methode steht immer der kontinuierliche Workflow.

Außerdem soll sich ein Mitarbeiter immer nur mit einer Aufgabe befassen und eine andere erst anfangen, wenn die ursprüngliche erledigt ist. Um den Projektablauf effizienter zu gestalten wird außerdem die Zeit gemessen, bis eine Aufgabe erledigt ist. Im nächsten Schritt werden dann Möglichkeiten und Wege gesucht, wie es schneller gehen kann. Kanban eignet sich gut für projektübergreifende Aufgaben, die sich schlecht planen lassen. Während Scrum sich eher für große und komplexe Projekte mit einer langen Laufzeit eignet.

Grundsätzlich gilt, dass der Einsatz agiler Methoden bei unseren Kunden stark zugenommen hat. Die Studie zeigt, dass aktuell noch eine Mischform aus agilen und klassischen Methoden sehr beliebt ist (37 Prozent), aber schon 20 Prozent vollständig mit agilen Methoden arbeiten. Nur 12 Prozent und damit die kleinste Gruppe, arbeitet aktuell noch komplett mit klassischen Methoden. Es ist anzunehmen, dass diese Gruppe weiterhin schrumpfen wird und Freelancer mit Kenntnissen in einer der genannten Methoden des agilen Projektmanagements gute Chancen auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt haben werden.

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