Remote Arbeiten spielte vor der Corona-Pandemie in den meisten IT-Abteilungen und IT- und Engineering-Unternehmen in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle. Die Mehrheit der fest angestellten IT Profis arbeitete höchstens gelegentlich im Home Office. Und dies, obwohl gerade die Entwicklung von Soft- und Hardware eigentlich prädestiniert ist für das Remote Working.
Führte Remote Arbeiten also bei vielen Unternehmen vor der Pandemie noch ein Schattendasein, wurde es 2020 bedingt durch die außergewöhnlichen Umstände zum wichtigsten Lösungsansatz. Zahlreichen Firmen weltweit gelang es mittels Remote Working überraschend schnell Sicherheit und Produktivität, in Einklang zu bringen.
IT-Unternehmen und große Konzerne wie Siemens haben angekündigt, dass ihr Angebot zum Remote Arbeiten auch nach Ende der Corona-Pandemie weiter ausgebaut wird. Neue Erfahrungen beweisen, dass selbst Maschinen und Produktionslinien virtuell abgenommen werden können.
Auch das Onboarding neuer Mitarbeiter in Zeiten der Corona-Pandemie steckte und steckt voll neuer Herausforderungen.
- Mehr dazu in unserem Beitrag „Onboarding in Corona-Zeiten. So gelingt es im Home Office“
2020 waren in Deutschland phasenweise bis zur Hälfte der Arbeitnehmer im Home Office. Viele davon das erste Mal. Ein gigantischer Feldversuch und die Chance zur Erprobung neuer Techniken der Kollaboration über mittlere und große Entfernungen.
Vier wichtige Trends kristallisieren sich dabei heraus:
1. Digitalisierung und Remote Working bedingen neue Arbeitsorganisation
Oft liegt der Fokus der Betrachtung stark auf der technischen Seite der Entwicklung: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Ferndiagnostik, Robotik, neue Möglichkeiten des virtuellen Austauschs und mehr. Doch der wahre Effizienzschub entsteht, wenn Technik und Mensch immer intensiver agieren. Dies wird die Art unserer Arbeit und Zusammenarbeit tiefgreifend verändern.
Technik und KI werden den Menschen von etlichen Aufgaben entlasten. Augmented Reality unterstützt beim Lernen und der Weiterbildung. Die Digitalisierung führt zu mehr Resilienz beim Einzelnen, für das Team und das Gesamtunternehmen.
2. Remote Working schafft mehr Möglichkeiten in Raum und Zeit
Durch Remote Arbeiten sind immer mehr IT- und andere Tätigkeiten nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. Eine Kombination aus Arbeitsplatz im Unternehmen selbst, Homeoffice und/oder das Buchen/Dauermieten eines Coworking Space werden in manchen Berufen zur Regel.
Dabei bleibt der klassische Büroarbeitsplatz der Ort des persönlichen Austauschs und der Einbettung ins Team und das Unternehmen. Kollaborationsplätze können im Unternehmen selbst, aber auch in Coworking Spaces entstehen. Bereits vor der Pandemie gab es Unternehmen, bei denen der einzelne Arbeitnehmer keinen festen Büro-Arbeitsplatz/Schreibtisch mehr hatte. Stattdessen suchte er sich seinen Platz jeden Morgen neu.
Da in den meisten Firmen auch in Zukunft nur noch Teile der Belegschaft gleichzeitig vor Ort sein werden, ist anzunehmen, dass der Bedarf an Büroflächen in Zukunft tendenziell sinken wird. Auch wenn die Coworking Spaces dies etwas abfedern werden. Große Teile der arbeitenden Bevölkerung werden zumindest zeitweise von zu Hause aus oder auch stundenweise im Café, im Garten oder Park ihrer Beschäftigung nachgehen.
3. Remote Working verändert die Mitarbeiterführung
Krisen sind perfekt, um umzudenken. Es gilt jetzt Führungskräften, Leistungsträgern und Spezialisten, wie ITlern und Engineers, mehr individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und Spielräume zu geben. Permanente Verfügbarkeit darf nicht das Ziel sein, sondern mehr Freiheit. Weniger Hierarchie mehr Vernetzung, weniger Vorschriften, dafür mehr Mut zur Innovation.
Führungskräfte sollten Zielvereinbarungen mit den Teammitgliedern gemeinsam erarbeiten, Perspektiven eröffnen und Wertschätzung vermitteln. Ideal: Die Führungskraft als Mentor, der die Entwicklung des Einzelnen und des Teams vorantreibt. Doch damit die Manager zu Mentoren werden können, muss auch von ihren Schultern etwas Effizienzdruck genommen werden. Damit Sie selbst kreativer und innovativer agieren können.
- Mehr zum Thema Mitarbeiterführung finden Sie in unserem Blogbeitrag „Tipps zur Mitarbeiterführung im Homeoffice – so klappt es.
4. Remote Working als Baustein der VUCA-Welt
VUCA steht für Volatility (Volatilität), Uncertainty (Unsicherheit), Complexity (Komplexität), Ambiguity (Ambivalenz). Die Welt ändert sich. Die Zukunft ist nicht mehr so leicht vorausschaubar und planbar wie noch vor ein, zwei Jahrzehnten. Sicherheit für den Einzelnen geht verloren. Mehr Selbstorganisation und mehr Selbstreflexion sind erforderlich. Das Unternehmen sollte dies ausgleichen – durch verstärkten Austausch im Team sowie durch regelmäßiges Coaching, Seminare und Weiterbildungen.
- Mehr zum Thema „Wie wir nach Corona arbeiten werden“ erfahren Sie ergänzend hier im F.A.Z. Kongress – Video.
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