Scrum Master und Product Owner: wer scrumt was?

Veröffentlicht am 05.09.2019

Scrum (englisch für „Gedränge“) ist ein Konzept zur agilen Softwareentwicklung. Generell legt agile Softwareentwicklung den Fokus auf Flexibilität und schnelle Entwicklung. Prozesse werden bewusst schlank gehalten. Kommunikation und Austausch innerhalb des Teams sind essentiell. Neben Scrum existieren weitere konkurrierende Konzepte zur agilen Softwareentwicklung, zum Beispiel Crystal, Feature Driven Development (FDD) und Extreme Programming (XP).

Der Scrum-Ansatz entstand aus der Erfahrung, dass viele Softwareprojekte höchst komplex sind. Zu Beginn eines Softwareprojektes kann es folglich schwer bis unmöglich sein, sofort einen umfassenden Plan zu haben, der sämtliche Anforderungen und Lösungsansätze abbildet. Deshalb arbeitet Scrum iterativ (= laufende Revision und Verbesserung) und inkrementel (= stetige Verbesserung in kleinen und kleinsten Schritten).

Essentiell beim Scrum: Product Backlog und Sprint Backlog

Der langfristige Plan – das Product Backlog – wird deshalb im Verlauf des Scrum-Prozesses ständig optimiert und verfeinert. Daneben existiert für einen definierten Zeitraum ein Detailplan: das Sprint Backlog. Sprints sind Zeiträume von ein bis vier Wochen. Nach jedem Sprint ist ein Teilprodukt fertig, das Product Increment. Das Product Increment sollte in einem Zustand sein, dass es an den Auftraggeber geliefert werden kann.

Regelmäßige Kommunikation und Transparenz sind zentrale Punkte im Scrum wie in den anderen agilen Organisationsformen. Scrum-Teams besitzen deshalb ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Selbstmanagement sowie weitgehende Entscheidungsfreiheit.

Die drei wichtigsten Scrum-Rollen: Scrum Master, Product Owner sowie Entwickler

• Der Scrum Master führt die Scrum-Regeln ein und überprüft deren Einhaltung. Er behebt Störungen, die Scrum-Ablauf und Scrum-Regeln betreffen. Er gibt keine Arbeitsanweisungen. Er ist also kein „Chef“ und er gehört auch nicht zum Entwicklerteam. Aber der Scrum Master motiviert und hält dem Entwicklerteam den Rücken frei, indem er Scrum-Hindernisse aus dem Weg räumt.

• Der Product Owner kennt die Anforderungen von Anwendern und Auftraggebern. Er legt die Produkteigenschaften im Product Backlog (dem langfristigen Plan) fest. Zugleich sorgt der Product Owner dafür, dass das Product Backlog im Laufe des Scrum-Prozesses immer detaillierter ausgearbeitet und optimiert wird. Der Product Owner greift nicht unmittelbar in den laufenden Scrum-Entwicklungsprozess ein. Er bestimmt aber, welche Aufgaben das Entwicklerteam als Nächstes abarbeiten soll. Wie das Team diese Aufgaben erledigt, fällt jedoch nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Sind die Aufgaben unter den Entwicklern erst einmal erteilt, bleiben sie bestehen und werden nicht während eines Sprints willkürlich wieder geändert. Der Product Owner legt auch am Ende jedes Sprints fest, ob die Resultate dem Auftraggeber präsentiert werden können. Falls dies nicht der Fall ist, fordert er Nachbesserungen ein.

• Die Entwickler sind verantwortlich für die Funktionalität der Software und für die Einhaltung der vereinbarten Qualitätsstandards. Hierarchien innerhalb des Teams oder eine Unterteilung in weitere Rollen gibt es nicht. Auch der Scrum-Master sorgt während der Sprints ausschließlich dafür, dass das Team nicht gestört wird und gut abgeschottet arbeiten kann. Das Team aus Entwicklern managt sich selbst. Entscheidungen werden auf fachlicher Basis gefällt. Sämtliche Team-Mitglieder besitzen den gleichen „Entwickler“-Status. An Scrum-Projekten arbeiten im Entwicklerteam beispielsweise IT-Architekten, technische Redakteure, Designer, Tester und eben Software-Entwickler oder Programmierer gleichberechtigt gemeinsam an der Aufgabe.

Welche essentielle Eigenschaften sonst ein Scrum Master und Product Owner mitbringen sollte, wie die Verdienstmöglichkeiten sind und welche Scrum-Zertifizierungen es gibt – erfahren Sie hier im Folgebeitrag!

Agile Software-Entwicklung, zum Beispiel mittels Scrum, passt besonders gut zu umfangreichen, komplexen Aufgabenstellungen. Was vielen Individualisten gefällt, ist die relativ große Freiheit, die jeder am Projekt Beteiligte genießt.

Mehr ĂĽber Scrum und worin der Unterschied zum Kanban liegt, erfahren Sie auch in unseren beiden Blogbeiträgen mit dem Thema „Agiles Projektmanagement: Kanban oder Scrum? Teil 1“ und Teil 2.

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