Working Out Loud: im Circle zum Erfolg?

Veröffentlicht am 15.11.2018

Alle für einen und einer für alle. Anstatt jeder für sich? „Wissen teilen“ statt „Wissen horten“. Was ist zielführender? Was bringt den Einzelnen, eine Gruppe oder das Unternehmen besser voran?

Klare und einfache Regeln machten WOL rasend schnell bekannt.

Plötzlich ist es in aller Munde: International agierende Großkonzerne wie Bosch, Daimler, Siemens fördern die Verbreitung unter ihren Mitarbeitern. Top-Manager und Freiberufler schwören darauf. Working Out Loud oder kurz WOL hat es in kürzester Zeit geschafft, weltweit zig Tausende zu erreichen und zu faszinieren. Es scheint ideal, um die Flexibilisierung der Arbeitswelt und die intelligente Digitalisierung zu begleiten.

Erstaunlich daran ist: Die Grundlagen wurden erst 2010 von Bryce Williams in einem Blogbeitrag formuliert. Williams erkannte, zum Beispiel in Blogs und in den Social Media-Netzwerken, einen Paradigmenwechsel und eine neue Mentalität: Für ihn war klar, die Tendenz geht weg vom egoistischen Wissenssammler hin zum altruistischen Wissensteiler. Zwei Komponenten gehören dabei eng zusammen: Observable Work + Narrating Work.

John Stepper entwickelte den Ansatz von Williams zu einer Lernmethode weiter. 2015 veröffentlichte er das Buch „Working Out Loud: For a better career and life“. Dass Stepper die eigene Methodik auch selbst anwendet, bewies und beweist er unter anderem dadurch, dass die WOL-Guides und zusätzliche Infos auf seiner Webseite kostenlos abrufbar sind.

Was sind die Grundzüge von Steppers Lernmethode „Working Out Loud“?

Den Kern bilden folgende fünf Punkte:

• Beziehungen (Relationships)
• Großzügigkeit (Generosity)
• Sichtbare Arbeit (Visible Work)
• Zielgerichtetes Verhalten (Purposeful Discovery)
• Wachstumsorientiertes Denken (Growth Mindset)

Wie funktionieren Lernen und „Wachsen“ mit WOL in der Praxis.

Elementar ist die Gründung eines Circles. Dieser besteht aus 3 bis 5 Personen und existiert für 12 Wochen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer formuliert zu Beginn ein Ziel, das sie oder er innerhalb von 12 Wochen erreichen will. Mithilfe der WOL-Guides arbeiten die Teilnehmer daran, die fünf oben genannten Prinzipien in ihr tägliches Arbeiten und in ihr Leben zu integrieren. Der Circle trifft sich regelmäßig jede Woche für jeweils eine Stunde, um Erfahrungen zu teilen und um dem Einzelnen Tipps für das Gelingen des eigenen Ziels zu geben. Die Treffen können persönlich oder virtuell stattfinden.

Sinnvoll ist es, wenn die Circle-Teilnehmer aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen, Abteilungen oder Berufsfeldern entstammen. Das stärkt Kreativität und Out-of-the-box-Denken. Und es schafft neue, intensive Kontakte, die sich in aller Regel auch nach Auflösung des Circles bewähren. Sicher einer der Aspekte, weshalb gerade bei Firmen mit Mitarbeitern aus verschiedenen Nationen, die Working Out Loud-Methode auf fruchtbaren Boden fällt.

Ist Working Out Loud auch passend für klassische Netzwerker?

Gerade Menschen, die bisher nicht die perfekten Netzwerker waren, lernen ihre Arbeit und ihre Beiträge stärker zu kommunizieren. So findet ihr Wissen mehr Beachtung und wird für den Circle und für das Unternehmen als Ganzes weit besser nutzbar. Doch auch diejenigen, die bereits jetzt erfolgreich netzwerken, gewinnen durch zusätzlichen Austausch und die Auseinandersetzung mit neuen Verhaltensweisen. Resümee: Win-Win für alle. Der Versuch lohnt.

Mehr zum Thema erfolgreich und motiviert Arbeiten finden Sie zum Beispiel in unseren Blog-Beiträgen zum Thema „Digital Workplace“, „Networking“ und „Agiles Projektmanagement.

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